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2016

Mein 22. Geburtstag

Dieses Jahr habe ich ihn mal anders verbracht als die letzten vermutlich 10 Jahre. Ich habe nichts geplant sondern einfach das genutzt was da war.
Ich habe keine Leute eingeladen, keine genauen Wünsche über den Ablauf und die Zeiten geäußert und keinen Kuchen gehabt.
Gut, ich muss zugeben das ich wie jedes Jahr ein Kleid getragen habe, aber dieses Jahr nur in der zweiten Hälfte des Tages. Diese Tradition musste ich pflegen. Eine Sache musste einfach wie immer sein damit der Tag sich richtig anfühlt. Immerhin war es kein neues Kleid wie sonst, sondern ein Kleid das ich einfach nur lieb gewonnen habe.
Ich bin einfach nur mit einem selbst gemalten Schild auf dem stand das ich Geburtstag habe und eine Umarmung will, Katzenohren und -Schwanz herum gerannt.
Und es war toll. Eine Menge Leute haben mich kurz gedrückt, mir ein Geburtstagsständchen gesungen und mit mir kurz geplaudert. Das klingt war als wäre es wirklich nichts Besonderes, aber für mich war es eine Art Geschenk von dem ganzen Ort.
Viele Leute waren etwas schüchtern anfangs und trauten sich nicht so richtig an mich heran. Andere kamen ganz offen auf mich zu, wollten mich kaum los lassen und überschütteten mich mit Glückwünschen. Wiederum andere fragten auf Twitter wo ich gerade unterwegs bin auf meinem Lauf durchs Gebäude um mich abzufangen und knuddeln zu können.
Ingesamt bin ich drei oder vier mal durch das gesamte Kongress-Gebäude gelaufen und habe sogar ein paar Freunde umarmen können die oft nicht einmal wussten das es mein Geburtstag ist.

Ich habe auch ein paar „richtige“ Geschenke bekommen. Eine handvoll wahnsinnig toller Freunde schenkten mir zwei Tickets zu einem Konzert auf dem ich dieses Frühjahr schon war (aber an einem anderen Ort) und von dem ich oftmals kaum aufhören kann zu reden wenn man mich lässt. Ich kenne die Band zwar gerade mal etwas über ein Jahr, aber die Musik macht mich immer sehr glücklich, lockt mich zum tanzen und motiviert mich dazu auch mal mutig zu sein. Zusätzlich dazu sogar ein Bahnticket und eine Buchung für eine Nacht in einem tollen Hotel mit einer Person meiner Wahl. Ich habe ein paar Tränen verdrücken müssen und flüchten. Ich habe anscheinend Freunde die mich wirklich kennen und wussten das ich die Band ein weiteres Mal erleben will! Ich bin immernoch völlig überwältigt.
Die Verpackung des Geschenks war dazu auch noch äußerst kreativ. Eine viel zu große Kiste in der vor allem Papierbälle, ein paar Süßigkeiten ein Glas Nutella zur Täuschung waren.
Leider zeigte mir jemand die Konzerttickets auf seinem Laptop noch bevor ich das Paket in der Hand hatte, was die Freude etwas trübte. Es wäre mir lieber gewesen sie im Paket zu sehen damit mein bester Freund die erste Reaktion sieht.
Von meinem Liebsten bekam ich übrigens das Ticket zum 33C3 geschenkt. Ich habe ihm versprochen das nicht schon früher auszuplaudern, aber Leute die mich ein bisschen kennen wissen das ich mir das ganze hätte ohne Hilfe gar nicht leisten können. Er ist also daran schuld das ich diesen Tag überhaupt auf dem Kongress verbringen konnte. Zusätzlich hat er das meiste Essen bezahlt und die Bahnfahrten nach, innerhalb und von Hamburg.

Unterm Strich war dieser Geburtstag also ziemlich toll, ich war viel unterwegs, habe noch nie in meinem bisherigen Leben so viele Leute umarmt und habe ihn mit einigen meiner allerliebsten Menschen verbracht.
Hätte ich Kuchen gehabt hätte ich euch alle aus Liebe damit gemästet <3

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2016

Die Geschichte von Ruby Red

Diesen Text habe ich für die Bühne der Weihnachtsfeier meiner Arbeit geschrieben, wundert euch also nicht über die Schreibweise des Textes. Ich habe hier den Hauptteil davon veröffentlicht was ich gesagt habe und die Zeilen weggelassen die ich am Ende improvisiert habe.
Das kursiv Geschriebene hat der „Weihnachtsmann“ gesagt.

Ich sehe eure fragenden Gesichter. Was macht ein Rentier auf eurer Bühne?
Naja, in diesem Fall ihre Geschichte erzählen.

Ich sollte mich dem Anstand halber wohl aber erst einmal vorstellen. Ja, auch wir Huftiere haben Manieren. Was glaubt ihr wie ich es sonst geschafft habe hier rein gelassen zu werden?
Ich gebe es zu das das Versprechen auf ein paar extra Geschenke zu Heiligabend war auch dabei. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich bin ja hier um euch etwas aus meinem Leben zu erzählen und nicht davon wie bestechlich Menschen sind.

Ich bin Ruby. Ruby Red. Geboren und wohnhaft am Nordpol. Tochter des berühmten Rudolph. Ihr wisst schon, rot-leuchtende Nase und das Rentier das dem Schlitten den Weg leuchtet. Jedes Kind kennt meinen Vater.

Meine Nase kann aber nicht leuchten weil das wohl so eine Männersache ist und nur meine Brüder das können. Verdammte Angeber. Etwas frustrierend, aber immerhin erspart mir das die meiste Aufmerksamkeit vom Weihnachtsmann und ich kann in Ruhe im Schnee herum springen das ganze Jahr über.

Außer in der Weihnachtszeit, da ist es richtig anstrengend. Geschenke produzieren und verpacken tun zwar die Elfen, aber ich und die anderen Rentiere müssen das ganze Zeug tragen und die Geschenke im Schlitten ziehen.

Übrigens das nächste Kind das sich ein Pony oder Fahrrad vom Weihnachtsmann wünscht bekommt Besuch von mir und meinen Hufen zu Ostern. Habt ihr eine verdammte Ahnung wie schwer so ein Schlitten ist, auch ohne den Inhalt?! Natürlich nicht, ihr seid ja auch nur die die das ganze Zeug bekommen!

Ich hoffe ihr glaubt nicht etwa das der Mann mit weißem Bart mich sanfter behandelt als die übrigen Rentiere nur weil ich die Jüngste bin. Ganz im Gegenteil, von mir wird erwartet die Stärkste zu sein und auch mal Sonderschichten zu rennen falls die Elfen was brauchen.

Diese Elfen.. fiese Biester. Gerade mal halb so groß wie ich, immer nur im Weg und hohe Stimmen die mich den ganzen Tag über schreien ich solle dies und das anschleppen wie so ein Lasttier.

Wahrscheinlich interessiert euch am meisten wie es möglich ist für eure Geschenke innerhalb nur einer Nacht auszuliefern. Ich darf euch leider nicht sagen wie genau das geht, Betriebsgeheimnis ihr versteht schon, aber es ist eine Weise die einzigartig ist.

Wie spät ist es hier eigentlich?

Ruuuuuuuby

Oh verdammt, der Chef. Er darf mich hier nicht erwischen. Ich habe mir hierfür so gesagt Urlaub genommen und im Stress wohl vergessen es ihm zu sagen.

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2016

Gedanken über das vermissen

Was ist vermissen?
Ist es nur ein Gefühl wie auch Hunger, Angst oder Freude?

Nein. Es ist viel mehr.
Vermissen ist die letzten Takte einer bekannten Melodie zu hören die in einen eingebrannt ist.
Lippenstift am Rand einer halbvollen Tasse Tee.
Zigarettenstummel im vollen Aschenbecher.
Verwischte Tintenflecken auf Papier.
Der Geruch von kaltem Kaffee nach einer langen Nacht.
Ein ungemachtes Bett.
Die verstaubte Schreibmaschine in der Ecke.
Eine leere Schachtel Streichhölzer.
Der Geschmack von warmen Himbeeren auf Vanilleeis.
Eine letzte Umarmung bevor sich die Wege trennen.
Alte Tickets.
Herbstblätter im Wind.
Eilig gekritzelte Textzeilen.

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2016

Eine tröstliche Hand im Dunkeln

Sanft und etwas tröstlich legte er im Dunkeln des Autos seine Hand auf meinen Oberschenkel um mir zu zeigen das es in Ordnung ist das ich flüchten musste vor mir selbst. Und vielleicht auch um zu sehen ob und wie sehr ich zittere.

„Geht es dir gut?“, höre ich ihn von der Fahrerseite murmeln und kann den besorgten Blick erahnen der sich ganz kurz auf mich legt und dann wieder auf die schwarze Straße wechselt.
„Bin okay“, kann ich nur grummeln auch wenn ich weiß das er es mir nicht ganz glaubt und die Antwort nicht leiden kann.
Er legt die Hand wieder an den Schaltknüppel und schaltet sicher den Gang um. Legt danach wieder die Hand auf mein Bein und streichelt es mit dem Daumen, sagt mir das wir bald da sind.

Womit habe ich das eigentlich verdient? Er ist ein wahnsinnig interessanter, liebenswerter Mann und nun fährt er mit mir stundenlang durch die Nacht damit es mir besser geht. Hat davor den ganzen Tag mit mir knuddelnd und spazieren gehend verbracht, immer ein Auge auf mich gehabt bei der Party und trotzdem auch andere Leute um uns herum bezaubert.
Irgendwas habe ich wohl in meinem vorherigen Leben richtig gemacht um nun ihn bei mir zu haben als einer der Leute die mich antreiben und motivieren das zu tun was ich mag und mich zu unterstützen sollte es mir mal nicht gut gehen.

Das alles habe ich gestern im Auto in mein Handy getippt. Ich hab dich lieb, Bällchen.

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2016

„Was machst du eigentlich beruflich?“

Das ist bei mir nicht so einfach.
Ich würde oft gerne sagen ich sei Krankenpflegerin, Schreinerin, momentan noch irgendwo Aushilfe .. irgendwas mit dem die Leute etwas anfangen können und sich innerlich dann ach so toll fühlen können weil sie vielleicht besser verdienen oder den Beruf einfach nur kennen. Mitmenschen zum schweigen bringen und hoffen das ihnen meine Antwort ausreicht und nie wieder zur Sprache kommt.

Statt dessen ist mein Beruf nicht so simpel zu erklären und je nachdem wie ich gelaunt bin oder wie sehr ich eine Person los werden will sage ich ich sei Bestatterin in Ausbildung, würde im Stahlwerk arbeiten, auf dem Bau helfen oder, was erstaunlich selten vorkommt weil es mich zu viel Mühe kostet, sage die Wahrheit. Das ich eine berufliche Rehabilitations-Maßnahme beginne von der ich mir als Ziel erhoffe im Anschluss daran im Handwerk eine Ausbildung beginnen zu können.
Das ich dort schon einmal gearbeitet habe und mich etwas in die Arbeit verliebt habe, egal wie mies sie bezahlt wird und wie die Vorurteile dazu sind weil sie auf dem Gelände eines großen Hospitals statt findet. Ich freue mich auf meine Arbeit dort und habe manchmal das Gefühl das ich das nicht darf weil sie eben nicht so einfach zu erklären ist.

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2016

Eine Prinzessin mit bunten Socken

Es war schon spät. Weit nach Mitternacht. Ich saß in dieser kleinen, fremden Wohnung unter dem Dach. Mir war ziemlich kalt weil ich den Geruch in der Wohnung vertreiben musste. Sie war wohl eine Weile nicht benutzt worden und lüften war etwas überfällig. Ich hatte mir meinen Pullover über das Kleid gezogen und bin in meinen bunten, flauschigen Socken in der Küche herum geschlichen um möglichst wenig Geräusche auf dem knarzenden Boden zu machen und trotzdem nicht nur herum zu sitzen. Die Wolldecke die ich im Schrank gefunden hatte war zu stachelig um kuschelig-warm zu sein. Ich wickelte mich trotzdem so gut es ging in sie ein.
Und so wartete ich. Stunde um Stunde und mein Kopf wurde ganz schwer. Ich musste schon gar nicht mehr auf die Uhr sehen um zu wissen das er seit Stunden hätte da sein müssen. Deshalb war ich auch nicht mehr nervös.

Und dann kam die Nachricht das er gleich unten stehen würde. Ich wurde schlagartig wach und versuchte mein Äußeres mit den Händen glatt zu bügeln um dann runter zu schleichen. Natürlich ohne Schuhe um kein Geräusch zu machen. Erst auf halbem Weg runter merkte ich das ich vergessen hatte den Pullover auszuziehen und es war mir auch ein kleines bisschen peinlich dann so vor ihm zu stehen müssen. Die letzten Treppenstufen sprang ich fast herunter.

Sein Blick bevor er mich sah war müde, genervt und weit weg. Es war ihm anzusehen das er nur noch ins Warme und Ruhe wollte vor dem Tag. Dann sah er mich wie ich auf die Glastür zukam. Mit winzigen, schnellen Schritten in meinem kleinen Kleid mit dem Pullover darüber und den weichen rosa Socken.
Sein Blick war schlagartig völlig anders. Er strahlte und wirkte sehr überrascht mich so zu sehen. Als würde da gerade die schönste Sache die er je gesehen hat auf die Tür zu kommen nur um ihn abholen aus der kalten Nacht. Ich wurde rosa und fühlte mich zum ersten Mal nicht einfach nur hübsch. Ich fühlte mich sogar schön unter seinem liebevollen Blick. Er nahm mich so gut er konnte in den Arm und schaute weiterhin etwas verwundert. Und so sah er mich dann die ganze Zeit an an dem Tag. Auch als ich eilig den Pullover ausgezogen hatte weil es meiner Meinung nach wirklich blöd zum Kleid aussah und mich ja davor nur hatte warm halten sollen.
Lag sein Blick daran das ich so stolz am strahlen war weil ich mich gut gefühlt habe im Kleid, die ungewohnte Optik oder doch nur daran er mich vermisst hat? Egal was es war, er hat mich an dem Abend angesehen als sei ich schön und das ist ein Blick von dem ich nie erwartet hätte das er mal mir gilt.

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2016

Einfach mal erzählen – War ich das hässliche Entlein?

Jeder kennt das Märchen von dem kleinen Entchen das schlüpft und völlig anders aussieht als seine Geschwister. Während sie alle klein und gelb sind ist es etwas größer und merkwürdig grau. Es wird deshalb ständig von allen verspottet, herum geschubst und letztendlich läuft es vor Angst davon. (…) Es passiert noch einiges mehr, aber ich habe nicht vor jetzt die komplette Geschichte nach zu erzählen weil in diesem Fall eigentlich nur dieser Anfang und das Ende wichtig sind.

Ich habe vor einigen Wochen, als ich mitten in der Nacht alleine und völlig übermüdet in einer kalten Wohnung gesessen habe, mal alte Bilder von mir durchgesehen um wach zu bleiben. Also Bilder aus meiner Kindheit und Jugend. Dabei ist mir eingefallen das mich als Kind mal jemand Entlein genannt hat, aber nicht auf eine Art die mich verletzen soll. Eher auf eine „es wird irgendwann besser“-Art. Das habe ich damals nicht wirklich verstanden, aber es ist wohl in meinem Hinterkopf irgendwo geblieben.
Wer mich kennt kann jetzt die Parallele zu dem Märchen ohne Probleme finden und weiß warum ich mich gerade jetzt damit in einem Text beschäftige und könnte theoretisch nach diesem Satz aufhören zu lesen ohne etwas zu verpassen.

Für alle die nicht wissen warum dieser Spitzname damals erstaunlich passend war, hier mal die Geschichte in den zwei Abschnitten:

Entchen-Kapitel
Ich hatte schon als Kind etwas Probleme mich einzufügen in Gruppen. Ich war immer das schüchterne Kind das Dinge auf seine Weise machen wollte. Ging es zum Beispiel mal darum ein Bild von einem Fisch zu malen habe ich nicht einfach nur diesen Fisch gemalt sondern wollte ihn extra bunt machen und ihm Freunde dazu zu malen.
Das ist bis heute so geblieben. Gib mir einen extrem einfachen Arbeitsauftrag und ich werde es trotzdem schaffen ihn anders zu lösen und dadurch vielleicht sogar zu verbessern.
Diese Tatsache hat dafür gesorgt das ich immer irgendwie mit den merkwürdigen Kindern gespielt habe und nie wirklich Freunde hatte und es gibt deshalb auch nur sehr wenige Leute aus meiner Kindheit in meinem Leben. Ich wurde außerdem wegen meiner Schüchternheit auch jahrelang massiv gemobbt und musste mir ständig anhöre ich soll dies oder das machen damit es aufhört.
Ich solle mich verändern und mal nicht so schüchtern sein. Rückblickend möchte ich den Leuten die so etwas zu mir gesagt haben einiges an den Kopf werfen. Hoffen wir das es niemals dazu kommt das sie mir begegnen und ich es tun kann.

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2016

Sie ist dein Sonnenaufgang

Zu einem Bild geschrieben.

Sie leuchtet.
Wie sie da steht und durchs Fenster blickt.
Mit zerzausten Haaren von der letzten Nacht die ihr schwer über den Nacken fallen.

Und du kannst nur sprachlos an den Türrahmen gelehnt stehen und sie ansehen.
Wie sie ihren Kaffee trinkt.
Aus der Lieblingstasse mit dem längst verblichenen Baum drauf.
Wie sie mit den Gedanken weit weg ist.
Sie hat dich wahrscheinlich nicht einmal aus der Küche kommen gehört.

Die Decke verbirgt ihren feinen Körper nur spärlich und du würdest sie am liebsten in den Arm nehmen und auf ewig beschützen.
Doch du wartest bis sie aus ihren Gedanken zurück kehrt und dich bemerkt.
Wartest auf ihr verschlafenes Lächeln das du vermissen wirst kaum das sie das Haus verlässt.

Du hasst es so früh aufzustehen.
Vor allem an einem freien Tag wie heute.
Aber sie hat dir gezeigt wie schön der Sonnenaufgang ist.
Wie ruhig alles ist bevor alle wach werden und nur noch hetzen.
Das das Leben mehr ist als nur überleben und durch den Tag eilen.

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2016

Du bist der Wolf

Für meinen Welpen. Der mir ein bisschen die Welt bedeutet.

Nimm dir eine Zeichnung von ihm, sieh ihn dir mal kurz genau an und ließ erst dann was ich sehe.

Er hält den Kopf genau wie du. So als würde er sich immer entschuldigen wollen. Auch wenn er den Kopf hebt.

Seine Pfoten stehen immer sicher und fest auf dem Boden. Und doch nie weit voneinander entfernt. Weil er keinen Grund zur plötzlichen Flucht sieht. Er weiß das er willkommen ist da wo er ist.

Er beschützt sein Hasenmädchen und macht jeden Blödsinn mit ihr mit. Er leuchtet für sie und lässt sie an seinem Fell schlafen. Er liebt ohne Worte und weiß das auch sie ihn liebt.

Sein Fell ist der Nachthimmel, doch er ist nicht im geringsten kalt oder hart. Ganz im Gegenteil. Er ist die Wärme, die Ruhe, das Gefühl von Heimat und die Verbindung aller Dinge die wirklich Bedeutung haben.

Ich hoffe dir ist nun in etwa klar warum ich dich als dieser Wolf sehe. Weil ich all die Dinge die ich hier beschreibe auch bei dir sehe.

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2016

Ritter von Kugel

Gegebene Worte: Sympathie, Lederlappen, Urin, Tentakel, blond, Elektroschocktherapie, Zuhälter, Toast.

„Okay, verdammt. Du..bist jetzt also wieder hier gelandet. Und stehst im Urin. War ja klar irgendwie. Das kommt davon wenn man ein Ritter ist. Nichts Neues. Ist zum Glück meiner.Jetzt nur noch um die Ecke..“
Ein Tentakel wickelt sich um seinen Helm und reißt ihn an die Decke des Raumes.
„Wieder mal Hunger, meine zarte Prinzessin?“
Er streichelt sanft die Spitze des Tentakels bis er runter gelassen wird.
„Du sollst doch nicht immer versuchen meinen Kopf zu zerquetschen wenn du Toast willst. Fragen geht auch, Liebste.“
Ein zufriedenes Grummeln aus der Tiefe ist zu hören als er den Raum rückwärts verlässt.

„Seit Jahren bin ich mit einem Oktopus verheiratet der nichts isst außer Zuhälter und Weißbrot. Warum musste dieser Met auch so verflucht köstlich sein! Immerhin hat der Wirt mir die Rechnung dafür erlassen als ich ihm sagte wer mein neues Weib ist..“

Er betritt die Straße, duftend wie ein Fass voll altem Fisch im Sommer.
„Wie soll ich Weißbrot holen nachdem mein zartes Weib mich berührt hat?!“
Eine flachbrüstige Maid reicht ihm plötzlich zwinkernd einen Lederlappen und etwas Seil.
„Ihr seid völlig nackt bis auf den Helm, werter Ritter. Bevor ihr also eurer Wege geht solltet ihr zumindest eure Männlichkeit bedecken. Das bringt euch eine höhere Sympathie beim Volk.“
Er starrt sie nur an während sie wieder in der Menge des Marktplatzes verschwunden ist. Dann wird er wieder Herr seiner Sinne und verschwindet im Hauseingang um sich die spärliche Bekleidung anzulegen.
„Was für eine merkwürdige Maid. Aber wunderschöne Haare hatte sie. So blond wie ein sterbender Straßenköter. Immerhin kann ich jetzt weiter um Futter für mein Weib aufzutreiben. Wo ist den das nächste Hurenhau..“

Denkt er sich und wird von einer Kutsche überfahren die eine neue Erfindung transportiert. Es ist ein Gerät zur Elektroschocktherapie.