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2016

Einfach mal erzählen – War ich das hässliche Entlein?

Jeder kennt das Märchen von dem kleinen Entchen das schlüpft und völlig anders aussieht als seine Geschwister. Während sie alle klein und gelb sind ist es etwas größer und merkwürdig grau. Es wird deshalb ständig von allen verspottet, herum geschubst und letztendlich läuft es vor Angst davon. (…) Es passiert noch einiges mehr, aber ich habe nicht vor jetzt die komplette Geschichte nach zu erzählen weil in diesem Fall eigentlich nur dieser Anfang und das Ende wichtig sind.

Ich habe vor einigen Wochen, als ich mitten in der Nacht alleine und völlig übermüdet in einer kalten Wohnung gesessen habe, mal alte Bilder von mir durchgesehen um wach zu bleiben. Also Bilder aus meiner Kindheit und Jugend. Dabei ist mir eingefallen das mich als Kind mal jemand Entlein genannt hat, aber nicht auf eine Art die mich verletzen soll. Eher auf eine „es wird irgendwann besser“-Art. Das habe ich damals nicht wirklich verstanden, aber es ist wohl in meinem Hinterkopf irgendwo geblieben.
Wer mich kennt kann jetzt die Parallele zu dem Märchen ohne Probleme finden und weiß warum ich mich gerade jetzt damit in einem Text beschäftige und könnte theoretisch nach diesem Satz aufhören zu lesen ohne etwas zu verpassen.

Für alle die nicht wissen warum dieser Spitzname damals erstaunlich passend war, hier mal die Geschichte in den zwei Abschnitten:

Entchen-Kapitel
Ich hatte schon als Kind etwas Probleme mich einzufügen in Gruppen. Ich war immer das schüchterne Kind das Dinge auf seine Weise machen wollte. Ging es zum Beispiel mal darum ein Bild von einem Fisch zu malen habe ich nicht einfach nur diesen Fisch gemalt sondern wollte ihn extra bunt machen und ihm Freunde dazu zu malen.
Das ist bis heute so geblieben. Gib mir einen extrem einfachen Arbeitsauftrag und ich werde es trotzdem schaffen ihn anders zu lösen und dadurch vielleicht sogar zu verbessern.
Diese Tatsache hat dafür gesorgt das ich immer irgendwie mit den merkwürdigen Kindern gespielt habe und nie wirklich Freunde hatte und es gibt deshalb auch nur sehr wenige Leute aus meiner Kindheit in meinem Leben. Ich wurde außerdem wegen meiner Schüchternheit auch jahrelang massiv gemobbt und musste mir ständig anhöre ich soll dies oder das machen damit es aufhört.
Ich solle mich verändern und mal nicht so schüchtern sein. Rückblickend möchte ich den Leuten die so etwas zu mir gesagt haben einiges an den Kopf werfen. Hoffen wir das es niemals dazu kommt das sie mir begegnen und ich es tun kann.

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