Ich liebe diese Augenblicke. Dieses einfach nur gegenüber in der Bahn sitzen und stillschweigend den eigenen Gedanken nachhängen. Diese Stille die nicht unangenehm ist. Einfach nur dieses Bewusstsein das der andere da ist, aber kein Zwang die ganze Zeit zu reden.
Dieses kurz angucken und schmunzeln. Dieses gemeinsam erschöpft sein.
Dieses mit dem Kopf ans Fenster lehnen und weit weg sein. Dieses kurze Blicke treffen in der Spiegelung.
Das macht für mich Vertrauen aus. Einfach nur gemeinsam einsam sein.
Er hört Musik und ich schreibe auf zerknitterten Seiten. Er schläft kurz ein, ich finde keine Ruhe.
Keiner weiß was der Andere gerade denkt. Wir sind zwei Welten ohne wirklichen Treffpunkt. Zwei Verrückte in einer Zeit des Chaos. Reisende ohne Ziel vor Augen.
Wir berühren uns nicht bewusst. Nur unsere Knie stoßen hin und wieder zufällig aneinander bei der Fahrt.
Nicht mehr lange und wir sind wieder zu Hause. Unsere Wege trennen sich wieder. Jeder kehrt in das eigene Leben zurück.
Bis zum nächsten Wiedersehen in einer langen Zeit.
Das Schöne ist auch er sieht wie ich Zeile um Zeile mit Worten fülle und er fragt nicht nach was ich da gerade schreibe. Weil er genau weiß das ich es ihm sagen werde wenn ich völlig damit zufrieden bin.